Vollbeschäftigung mit Schwellenwert

-AT- 19.12.2012 SPIEGEL ONLINE: 
Exodus führt zu Vollbeschäftigung im Osten

 

„ ... Viele potentielle Arbeitskräfte, vor allem jüngere Menschen, verlassen den Osten. Mit rückläufiger Einwohnerzahl sinke das Arbeitskräftepotential in der Region, teilte Ifo am Mittwoch in Dresden mit. Und zwar um 1 bis 1,5 Prozent pro Jahr. Vollbeschäftigung bedeutet aus Sicht der Wissenschaftler nicht, dass es überhaupt keine Arbeitslosen mehr gibt. Ein Quote von etwa drei Prozent gilt als Schwellenwert. Aus unternehmerischer Sicht ist eine solch niedrige Quote nicht wünschenswert: Es ist für die Firmen dann noch schwieriger, Fachkräfte zu finden. ... “

Manchmal werden die Experten gezwungen, ihr Begriffsschwindeleien zu entblößen: „Vollbeschäftigung“ enthält demnach stets zugleich eine industrielle Reservearmee von 3%. Unterhalb dieses "Schwellenwerts" müssen die Herrschaften offensichtlich tief in die Tasche greifen, um die Arbeitsleuts unter ihr Kommando zu zwingen. Je mehr Arbeitslose, um so stärker der Lohndruck, um so höher die Profite.

 

Demnach wäre es sehr effizient, wenn eine durch die Lohnabhängigen selbstverwaltete Arbeitslosenversicherung dem Arbeitsmarkt jene Massen unbeschäftigter Arbeitskräfte vorenthielte.

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Nicht seine Kritik der politischen Ökonomie lieferte Marx den Schluss auf jenes „revolutio-näre Subjekt“ namens „Prole-tariat“ – herleiten lässt sich aus ihr nichts dergleichen –, son-dern genau andersherum be-gründete die schiere Evidenz des Daseins und Wirkens die-ses Subjekts allererst eine Kritik der politischen Ökonomie, die das Kapital als „Durchgang“ hin zur menschlichen Gesellschaft diagnostiziert. Striche man da-gegen aus der Marxschen Di-agnose dieses einzige wahrhaft historisch-subjek­tive Moment darin aus, bliebe von ihr nur das Attest eines unaufhaltsa-men Verhängnisses.(*)

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